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Die Anatomie der Angst

Februar 5, 2014

Ich bitte dich erst einmal einen tiefen Atemzug zu nehmen, bevor dein Blick diesen Artikel überfliegt und dein Verstand beginnt zu sortieren („Was ist wichtig, was nicht“), kurz gesagt; beginnt zu werten. Atme aus, finde einen Rhythmus, der deine Lungen füllt und sie vollständig leert. Es ist nichts Falsches daran zu werten, ich möchte dich nur näher zu dir hinführen, damit du in der Gegenwart landest und wirklich erfahren kannst, worüber ich schreibe. Atme. Sanft und tief.

Die Anatomie der Angst

Du zweifelst, bist wütend und hast Ängste, ob subtil oder akut, sie sind präsent. Und das, was du tust um ihnen zu entgehen, macht sie noch machtvoller. Sie beherrschen dein Leben und du empfindest es womöglich als vollkommen normal. Hinter allem, was uns mulmig erscheint, geht es weitere Stockwerke tiefer, die uns aufzeigen, dass wir noch immer nicht an der Wurzel angelangt sind. Wir sind Suchende. Wir suchen nach allem Möglichen, das uns abhält, der Angst in uns selbst zu begegnen. Wir suchen nach Freiheit. Mut und kraftvollen Potenzialen. Wir sind Sammler und sammeln reiches Wissen, wie wir es vermeiden können, statt tiefer, immer weiter nach oben zu steigen. Wir ließen uns beibringen, ganz da oben finden wir wonach wir suchen, schließlich hat jeder große Meister es bis dahin geschafft und war vollkommen frei.

Das hat nichts damit zu tun, dass du nach dem Höchsten strebst.

Es zeigt dir nur, dass du diesen und jenen Zustand noch erreichen musst. Du musst, du musst und du musst! Streiche das „muss“ aus deinem Wortschatz, denn an ihm hängt die meiste Angst.

Um tiefer blicken zu können brauchst du Mut, keinen Widerstand mehr zu leisten.

Und nun atme lange aus… länger als dein Einatemstrom. Gönne dir 1-2 Minuten für diese Atmung, lass es sacken. Atme ein und mindestens doppelt so lange aus…

Angst existiert nur durch den Widerstand, der ihr entgegengebracht wird. Dem Leiden. Im Prinzip hast du nur Angst vor dem innersten Leiden. Am Leiden ist nichts schlimmes oder nichts was dich zerstören würde. Leiden zersetzt nur dein Ego – mehr nicht!

All die Angst, die dir derzeit in deinem Leben begegnet, spiegelt dir nur wieder, dass du dich der wirklichen Erfahrung von Angst (noch) nicht gestellt hast.

Ein Date mit deiner Angst

Gehe in die direkte Konfrontation mit ihr. Hol sie jetzt hervor oder denk dir eine Geschichte aus, die dir Angst macht. Gestatte ihr groß zu werden, dramatisiere sie, falls nötig. Nimm dir Zeit das zu fühlen. Atme.

Und nun frage dich: Wo sitzt meine Angst? Wo auch immer sie in deinem Körper sitzt, lass dich und dein Bewusstsein ganz hineinfallen. Lasse die Geschichte in deinem Kopf vorbei ziehen. Du begegnest ihr. Offen, vollkommen offen. Sanft atmend. …und jetzt?
Wo ist die Angst?

Deine, meine und unsere Angst ist eine Illusion. Ein offener Raum, der mit dem hellsten Licht gefüllt ist. Date deine Ängste auf diese Art und Weise. Dein Selbst war schon immer frei von Zweifel, Angst und die Angst vor der Angst. Packe nicht ständig neue Pflaster auf die Wunde, sondern lasse sie heilen, indem du in direkten Kontakt mit dem gehst, was jetzt da ist. Angst hat eine der höchsten transformierenden Energie von allen Gefühlen und Emotionen. Es zu wagen, ihr zu begegnen, ist die Erfahrung von höchster Glückseligkeit, denn: nichts wirst du erkennen, außer dein eigenes Licht. Deinen Mut und dein Vertrauen.

Mein Gebet. Mein Appel an dich, an die Menschen da draußen und insgeheim auch an mich selbst:

Unsere tiefste Angst ist nicht,
dass wir ungenügend sind.
Unsere tiefste Angst ist,
dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.

Es ist unser Licht – nicht unsere Dunkelheit,
das uns am meisten erschreckt.
Wir fragen uns: wer bin ich,
um brillant, großartig, talentiert und kraftvoll zu sein?
Frage dich lieber:
Was machst du eigentlich,
um all das nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes.
Dein zögerliches Spiel hilft der Welt nicht.
Es wird nichts erhellt,
wenn du dich kleiner machst,
damit sich andere nicht verunsichert fühlen.

Wir wurden geboren,
um den Glanz Gottes,
der in uns ist,
offenkundig zu machen.
Dieses Licht, das in allen von uns ist.
Und wenn wir es leuchten lassen,
geben wir anderen die Erlaubnis
dasselbe zu tun.

Dieses Zitat stammt aus dem Buch Rückkehr zur Liebevon Marianne Williamson, Ich las es vor 11 Jahren zum ersten Mal. Seit dem brennt diese Botschaft in mir. Sie ist meine Meditation.

With luminous love
Dennis

2 Comments

  • Reply
    Noralina
    März 30, 2016 at 6:37 am

    Lieber Dennis, vielen Dank für diesen kraftvollen Artikel. Du hast das schön formuliert, nur wenn wir uns den Ängsten stellen, können wir sie besiegen. Doch es ist die Sicherheit in der Unsicherheit, die wir durch diese falschen Illusionen erhalten. Und genau das blockiert uns und verhindert, dass unser Licht zum Strahlen kommt.

    Jede Angst, egal ob als Bild oder Gefühl, hat eine positive Absicht, die dahinter steckt. Oftmals ist es der Schutz, ein Alarmsignal „Achtung, bekanntes Gebiet – Komfortzone – wird jetzt verlassen. Bist du sicher, dass du das tun willst?“

    Und wir zucken zurück und murmeln: „Stimmt, in der Höhle ist es ja sicher. Mir tut zwar der Hintern vom Sitzen weh, aber das ist immer noch angenehmer, als mich auf neues unbekanntes Terrain zu wagen, wo ich keinen Schutz besitze, weil ich nicht vorhersehen kann, was passiert.“

    Doch was passiert, wenn wir aus der Höhle hinaus in unseren Garten gehen und plötzlich unser Licht entdecken?

  • Reply
    Dennis
    März 30, 2016 at 7:54 am

    Vielen Dank, liebe Noralina! Angst gehört zum Leben dazu. Wenn wir sie abweisen, dann leiden wir. Wenn wir aber das Licht entdecken bzw. erkennen, dann sehen wir die Wirklichkeit.

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