Die Dunkelheit ist und wird Thema bleiben. Ich fürchte sie nicht. Ich lerne sie täglich neu kennen. Sie durchdringt und durchbebt dich. Immer. Du bist so von Dunkelheit durchzogen, dass du nicht einmal merkst, wie du, wie wir gesteuert sind, von falschen Etiketten, die wir uns einst aufsetzten. Es sind Etiketten, gewebt aus fremden Geschichten. Jene Geschichten, die du dir ausdachtest, um in irgendeiner Form besser zu werden. Du wolltest berühmter, gesünder, weiser oder glücklicher werden.
Du hast dich mit deiner Geschichte identifiziert, hast seine Maske aufgesetzt und bist aus der göttlichen Einheit hinausgetreten. Es passierte uns allen. Nur eine handvoll Meister haben diese kleine Illusion der Trennung hinter sich gelassen. Ich will einen Anfang mit dir wagen.
Bist du bereit dich jenseits all deiner Geschichten zu erfahren?
Die erste Geschichte.
Du wusstest darum, dass du absolut Rein bist – vollkommen. Warst Quelle und Liebe. Brauchtest keinerlei Anstalten zu machen, dich auf eine unendliche Suche zu begeben, nach dem Sinn deines Da-seins. Du warst Forscher(in) in dieser Welt. Verbunden mit deiner eigenen Größe und Macht.
Doch dann…
…begannen sich Geschichten in dir über dich, diese Welt und die Menschen zu formen. Du begannst aus der Einheit auszutreten und einzutreten in Dramen und Leidensgeschichten. Sowas nennt „man“ heute allgemein: Leben! Ich erlaube mir, dieses/mein Leben neu zu definieren.
Ich will dir meine Geschichte erzählen. So gut und so kurz ich kann. Sie handelt von unserem Leben. Deines und meines.
Ich erblickte das Licht der Welt und war voller Liebe und Licht. War verbunden mit meinem geistigen Zuhause. Ich wurde umschwärmt, geliebt und gehalten. Ich wurde Älter und lernte all die Programme kennen, mit denen ich mir diese Liebe von einst bewahren konnte. Ich machte es mir zur Lebensaufgabe anderen zu gefallen und sie dazu zu bringen meinen Wert anzuerkennen. Es waren Programme, die mich verstellten. Ich wusste, je reifer ich wurde, wienotwendig es war, mir Geschichten über mich zu kreieren – keiner durfte wissen, wie es wirklich in mir aussah. Ich machte gute Miene zum bösen Spiel. Illusion geschah.
Deine innere Playlist. Deine Masken und Rollen.
Im Laufe unseres Lebens und vor allem unserer Jugend lernen wir verschiedene Rollen kennen. Wir eignen sie uns an. Wir lassen sie zu unseren eigenen Attributen werden. Wir können nicht mehr unterscheiden, ob sie zu uns gehören, denn wir sind zu ihnen geworden. Wir haben unzählige davon. In jeder Situation benötigen wir eine neue Maske, um uns liebenswert, erfolgreich oder bemitleidenswert darstellen zu können. Dem einen Menschen teilen wir mit, wie freudig und erfüllt wir vom Leben sind, dem anderen teilen wir genau das Gegenteil mit, da wir in irgendeiner Form geliebt werden wollen. Wir brauchen Anerkennung und Zuwendung. Sind unentwegt damit beschäftigt unsere Geschichten über uns, dich und mich aufrecht zu erhalten. Unsere Geschichten zu beenden und einfach zu sein, ist gleichzusetzen mit einem großen Erwachen und Erkennen.
Und all das bist du nicht und wirst du niemals sein.
Dein wahrer und innerster Wesenskern ist Liebe. Du bist mit „etwas“ identifiziert, was du „nicht“ bist – mit Hüllen, Masken und dem Ego selbst. Beginnst du dich darin zu üben, all das ziehen zu lassen, was du glaubst zu sein, geschieht Liebe. Sie passiert. Sie enthüllt sich dir in ihrer Gegenwärtigkeit, voller Anmut und Erhabenheit.
Drücke Pause – halte inne und rette deine kostbare Lebenszeit, indem du präsent und bewusst bist.
Beobachte dich. Verändere dich. Werde du selbst.
5 Punkte um deine Geschichten zu entlarven
1. Wertlosigkeit
Du erkennst deine Geschichten daran, dass sie dir meist eine Gefühl der Wertlosigkeit vermitteln. Sie können nie deinen wahren Wert widerspiegeln. Wertlosigkeit mündet in der Angst – immer. Mache Liebe daraus. Fühle. Fühle. Fühle.
2. Beobachten
In dir ist ein Anteil, der fähig ist, dich von einer höheren Warte aus zu betrachten. Dieser Anteil zeigt dir sehr genau auf, wie du dich selbst entwickelst. Nutze diese Fähigkeit, um dir deiner Geschichten und Masken bewusst zu werden. Welche werden aktiviert wenn du mit deiner Mutter sprichst, deinem Partner, Chef usw..?
3. Erkennen und demaskieren
Dieser Punkt ist nur für deinen Kopf wichtig. Er will auch gefordert werden, durchschaut werden. Ich wende 3 Fragen an, um meine Geschichten zu demaskieren. Beispiel:
a. Bin ich das? – Du wirst diese Frage meistens mit „Nein“ beantworten.
b. Wer bist du (die Maske/Geschichte)? – Gib ihr/ihm einen Namen. Vielleicht: Das brave Mädchen, das gefallen will, um jeden Preis.
c. Woher habe ich diese Maske? – Deine Masken sind meist Relikte aus deiner Kindheit. Übernommene Muster, die sich wieder und wieder in deinem Leben abspielen. Endlos. Sie halten dich innerhalb deiner Begrenzungen gefangen.
4. Aus deinem Innersten lösen
Nehmen wir an, du sitzt am Tisch deiner Mutter und spürst, wie sehr dich Themen wie Minderwertigkeit oder Aggressionen ergreifen. Es sind Geschichten, die sich in dir kreierten und immer wieder abgespielt werden. Lass los und sage innerlich: Ich erkenne diese Geschichte und lasse sie vollkommen los.
5. Vergib dir deine Fehltritte. Hör auf dich selbst zu verletzen
Vergebung ist ein mächtiger Schlüssel. Vergebung ist Lösung und Frieden in einem. Du erkennst deine Geschichte, lässt sie los und vergibst. Du tauchst in Tiefen ein, die dir ermöglichen, eine neue Sicht auf dich und das Leben zu werfen. Vergebung resetet. Es ist meine tiefste und höchste Überzeugung: Vergebung macht frei!
Du kannst die Wahrheit nicht erfahren, wenn du weiterhin deine Geschichte erzählst, und du kannst deine Geschichte nicht weitererzählen, wenn du die Wahrheit erfährst.
Gangaji
Genieße deinen Tag
Dennis
2 Comments
Irka
März 3, 2015 at 10:17 amLieber Dennis,
ein sehr schöner und wahrer Artikel.
Ich habe lange Zeit in den Geschichten gelebt, mich nicht mehr wirklich selbst gefunden… und dann bin ich genau durch diesen Prozess geführt worden.
Es macht unendlich glücklich, sich wieder mit dem eigenen Licht zu verbinden – und das Leben lebenswert.
Ich begleite Menschen heute dabei, innen und außen in Liebe wieder zu verbinden, denn es ist so wertvoll und wichtig.
Ganz herzliche Grüße,
Irka
Dennis
März 3, 2015 at 1:02 pmLiebe Irka,
vielen Dank für deine Worte. In der Wahrheit liegt die Freiheit.
Herzliche Grüße zu dir,
Dennis