Lifestyle Yoga & Ayurveda

Spiritual Food. Der spirituelle Sinn des Kochens

April 11, 2016

Es gibt nichts, wirklich nichts, was uns so beeinflusst wie die Nahrung. Sie ist der tiefste Ausdruck von Hingabe an uns selbst. An das Leben. An die Ökologie. Sie kann uns befreien. Und sie kann uns vernichten.

Die Küche ist die Apotheke für deinen Geist. In ihr schöpfst du deine Energie. Das, was du vor Tagen, Wochen oder Monaten zu dir genommen hast, das bist du jetzt. Daraus hat sich dein Körper geformt, deine Hände, Nase und Finger waren irgendwann eine Mahlzeit. Aus dieser formte sich auch dein Geist. Und glaub mir, dein Geist ist wie Knetmasse. Biegsam, form -und veränderbar. Daher achte auf Nahrung, die dir und deinem Geist dient – das ist die größte Liebeserklärung, die du deinem Körper machen kannst.

Nahrung ist ein (spiritueller) Weg zu dir selbst, nicht von dir weg

Ich verzichtete auf dies und jenes und habe penibel darauf geachtet jedes Vitamin, Mineralstoff und Superfood zu mir zu nehmen. Ich lebte einige Zeit von Rohkost und fast zwei Jahre vegan. Mein Wunsch war sehr einfach: ein gesunder Körper, Lebensenergie und Liebe (zu mir). Doch ich merkte erst später, dass ich all die Lebensenergie verloren hatte, die ich mir so sehr wünschte. Mein körperliches sowie geistiges Energielevel war im Keller und mein Hunger nach Liebe stark. Sehr stark.

Wir haben Geschichten um unsere Nahrung kreiert

Wir leben in einer Zeit voller Möglichkeiten, in der uns fast täglich neue Foodtrends präsentiert werden. Smoothies, Superfoods und vollkommen frei von Natürlichkeit. Wir sollten 5x Obst und Gemüse am Tag essen, auf die Kalorien achten, jede Mahlzeit muss irgendein hochwertiges und organisches Korn enthalten und das ganze natürlich vegan, roh und vollkommen glutenfrei. Unterm Strich ist Nahrung eine riesige Börse geworden, indem mit der Gesundheit gehandelt und mit unserem Gewissen spekuliert wird.

Wir beginnen diese Geschichten und Mythen zu glauben. Viele von uns haben den wahren, echten und tiefen Bezug zu ihrer Nahrung verloren. Nicht mal ein Bio-Siegel kann uns diesen Bezug verschaffen.

Lass uns Liebe auf den Plan rufen

Erst als ich mit dem Studium des Ayurveda begann, verstand ich, was unsere Nahrung mit Liebe zu tun hat. Und zwar nichts mit Nährwerten, Dogmen oder irgendwelcher Verzichte. Unser Geist wird permanent durch Magazine, Trends und Forschungen (die immer wieder widerlegt und verbessert werden) durch den Kosmos von Ernährungsdogmen geführt, sodass wir um die heilende Kraft unserer Nahrung kaum noch etwas wissen.

Heute würde ich lieber einen Braten essen, der von meiner Großmutter mit all ihrer Liebe und Hingabe zubereitet wurde, als einen grünen Matsch, angereichert mit Pulvern und Mitteln, die aus ein Tüte stammen. Auch wenn ich kein Fleisch esse, so achte ich auf Lebensmittel, die mich gut fühlen lassen. Darunter zählt auch „frische“ Milch vom Bauern, die ich ayurvedisch zubereite und die für mich eines der gesündesten Lebensmittel ist. Ich glaube das gute Gefühl sollte das oberste Ziel sein. Denn wir alle haben einen Körper, den wir als unseren Tempel betrachten sollten. Dieser Tempel ist voller Weisheit, gibt uns unentwegt Energie und lässt uns dieses Leben erfahren. Würdest du einen Tempel nicht voller Anmut betreten?

Die Alchemie des Kochens

Ich tauche in den Ort der Küche ein, der voller Fülle ist. Ein Kraftwerk aus dem mein Körper seine Energie bezieht. Ein Ort, in dem ich Liebe entfache – ganz natürlich. Ich mörsere feinen Kardamom, nehme den Duft in mich auf und empfange die wohltuende Kraft des Kochens. Ich flüstere meinen Segen in die Mahlzeit. Eine wunderschöne und üppige Form des Glücks.

Wie wir die Nahrung und Kunst des Kochens in eine neue Ära heben

Die Einstellung

Nur wer mit Liebe kocht, ist der wahre Alchemist der Küche. In Indien gibt es noch heute das Ritual, dass sich der Koch vor der Zubereitung von Nahrung reinigt und badet. Denn eine negative, gestresste und unachtsame Einstellung des Kochs, überträgt sich auf die Nahrung. Koche also mit Freude, Hingabe und Liebe. Viel Liebe! Nahrung wirkt laut Ayurveda auf einer energetischen Ebene weiter. Chante während dem kochen: „Om Shree Dhanvantre Namaha“ (Göttlicher Heiler) oder zelebriere das Essen wie ein Fest. Es wird die Welt verändern.

Nur in einer Umgebung, in der du dich wohlfühlst, kannst du Nahrung kreieren, die dich nährt. Bringe Freude, Ordnung und Farben in deine Küche! Und nur mit einer liebevollen Einstellung, kann Nahrung auf allen Ebenen zum wahren Energiespender werden.

Das Bewusstsein

Ein klares Bewusstsein wäre nicht fähig, die Speisen einfach als eine Notwendigkeit zu betrachten, denn Nahrung ist ein Geschenk. Etwas, das wir heutzutage als selbstverständlich betrachten. Doch unser tägliches Essen entscheidet darüber, wie gesund und glücklich wir unseren Tempel bewohnen und auch wieviel Lebensenergie uns zur Verfügung steht. Je reiner, liebevoller und klarer wir im Geist sind, desto mehr wünscht sich unser Körper genau diese Qualitäten, in Form von Nahrung. Gib diesem Geschenk deine Dankbarkeit, deine Liebe und deine Anerkennung. Du wirst nicht anders können, als die Ökologie zu berücksichtigen. Übrigens: Lebensmittel aus deiner Region, sind voller Energie (Prana). Sie enthalten die Ursubstanz.

Dein Bewusstsein ist unmittelbar mit deinem Körper verbunden. Betrachte deinen Körper als einen Tempel. Kaufe regional, bewusst und mit einem klaren Geist. Es ist der Treibstoff deines Körpers!

Die Sinnlichkeit, Achtsamkeit & Intuition

Wie fühlt sich echter Hunger eigentlich noch an? Ein knurrender Magen ist das deutlichste Zeichen, dass dir dein Körper geben kann. Überaus gesund. Den meisten Menschen fällt echter Hunger jedoch nicht mehr auf. Sie wissen nicht, wann sie satt sind, was ihnen wirklich gut tut, weil sie ihre Sinnlichkeit verloren haben. Schmecken, riechen, berühren. Wenn uns unser Alltag nicht erfüllt, versuchen wir durch die Nahrung diese Leere in uns zu füllen. Wir greifen möglicherweise zu Zucker, versuchen damit unsere Stimmung zu balancieren und das meist, ohne dass wir darüber nachdenken, ob uns das wirklich dient. Nehmen wir den Aspekt unserer Sinne hinzu, entsteht Achtsamkeit. Wir beginnen dadurch, unseren Körper und unser Leben ganzheitlicher zu nähren. Hier beginnt die Magie unserer Intuition, weil wir beginnen zu erspüren, was uns wirklich gut tut – abseits von Meinungen der Medien oder Normen.

Lasse vor der nächsten Mahlzeit das Hungergefühl aufkommen und esse achtsam, um genau zu merken, wann dein Körper genug hat. Lerne auch, welche Lebensmittel dein Körper verlangt.

Kochen ist eine Meditation. Wenn wir dabei Freude, Lust und liebevolle Gefühle empfinden, dann entstehen heilsame Gerichte. Mit Mantren, Segen und Gebeten, werten wir die Speisen auf, geben ihnen Licht und empfangen höchste spirituelle Kraft. Nehmen wir dann noch die reine Nahrung in einer positiven Gesellschaft und Atmosphäre auf, so kann das die schönste Form tiefster Seelennahrung sein.

Gib deinem Körper die Erlaubnis selbst zu spüren, was ihn nährt, nicht die Umwelt!

Enjoy your meal!
Dennis

P.S.: Weitere Inspirationen findest du in meinem Newsletter, bei Facebook und Instagram

4 Comments

  • Reply
    Yvonne Maisch
    April 11, 2016 at 12:03 pm

    Dieser Artikel ist einfach wundervoll. Ich danke dir für diese Ode an eine natürliche Art der Nahrungsaufnahme. Das zu lesen war wie Balsam für meine Seele und entspricht zu 100% meiner Auffassung.

    • Reply
      Dennis
      April 11, 2016 at 3:40 pm

      Das freut mich riesig, Yvonne! 🙂

  • Reply
    Sylvia
    September 9, 2016 at 7:05 am

    Nach unserem gestrigen Gespräch, lieber Dennis, waren diese Worte heute das Ausrufezeichen zu dem, was Inhalt unseres Gespräches war. Danke dafür. Meine Zellen sagen ja zu all dem, was du geschrieben hast.

    • Reply
      Dennis
      September 9, 2016 at 6:16 pm

      Danke dir, liebe Sylvia.
      So much love.

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