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Die Kunst liegt im Mensch sein. Interview mit Ludwig Schwankl

Juli 11, 2016

Interview

Ludwig Schwankl betreibt den Blog Seelenrave, ein spiritueller Blog für Hippies, Hipster und Naturburschen. Dort gibt er sich dem natürlichen Rhythmus seiner Seele hin und berichtet darüber. Meistens nackt, ohne Firlefanz und immer mit dem Fokus auf die Liebe. Die Liebe zu sich selbst.

Ludwig, was ist dein Ausdruck? Was machst du im Leben?

Mein Ausdruck ist die Sprache. Und die Heilung. Über Worte und Schrift Heilung und Spiritualität zu vermitteln und dabei Impulse zu bewirken, die das Herz berühren und Erkenntnisprozesse in Gang setzen – sowohl auf mentaler wie auch auf emotionaler Ebene. Denn es reicht nicht aus, Dinge mit dem Verstand zu erfassen. Sie wollen auch in unserer Gefühlswelt verankert werden.

Wie würdest du deinen Spirit beschreiben?

Luftig – lebendig – kreativ – intuitiv. Und trotz aller Höhenflüge mit einer klaren Ausrichtung, auch auf der Erde, im ganz normalen Wahnsinns des Alltags, immer tiefere Wurzeln zu schlagen und auf diesem Fundament meine ganze Kraft nach außen zu tragen. Bäm. Bäm. Bäm. Ihr kennt ja alle die Metapher vom Baum. In diesem Zusammenhang möchte ich aber trotzdem all meinen Engeln, kosmischen Energien und anderem Eso-Gedöns danken, die mich immer wieder an der Göttlichkeit schnuppern lassen. You are the best!

Und wie bringst du dich immer wieder auf die Erde?

Natürlich kann ich 10 Mal am Tag hergehen und visualisieren, wie Wurzeln aus meinen Füßen tief in den Erdmittelpunkt hineinwachsen. Meiner Ansicht nach ist das auch durchaus wirksam, um sich auf energetischer Ebene nachhaltig auf der Erde zu verankern. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Ursache für mangelnde Erdung oftmals tiefer begraben liegt. Ich muss mich fragen: Warum flüchte ich in Gedanken immer wieder von der Erde und damit auch aus meinem Körper heraus? Was hält mich davon ab, mich stabil zu verankern und all das im Körper zu fühlen, was ist, statt mich in irgendwelche spirituellen Sphären zu flüchten? Oftmals sind hier tief sitzende emotionale Muster am Werk, die einen einfach nicht in der eigenen Kraft landen lassen wollen. Und die bedürfen der Heilung. Ansonsten gibt es eine Vielzahl großartiger Methoden, um auch in den Stürmen des Lebens geerdet und zentriert zu bleiben. Mein Favorit: Die eigenen Füße spüren. Indem wir unsere Aufmerksamkeit Richtung Füße, und somit Richtung Erde lenken, bleiben wir im Körper verhaftet, verlieren uns nicht in unseren Gedanken und damit auch nicht den Boden unter den Füßen. Eine geniale Achtsamkeitsübung!

Was bedeutet es eigentlich genau, sein nacktes Selbst zu leben aus deiner Sicht?

Kleidungsstück für Kleidungsstück abzulegen. Und sich authentisch zu zeigen mit all dem Licht, all den Stärken und Potenzialen aber auch all dem Schatten, all den Wunden, all den Mustern, die wir in uns tragen. All dies liebevoll anzunehmen und es dadurch in die Heilung zu bringen.

Nutzt du bestimmte Rituale?

Ich brauche definitiv meine Meditation am Morgen. Die fordere ich auch ein, wenn sich jemand in mein Bett verirrt hat und natürlich nicht begeistert ist, wenn er für ca. 20 Minuten das Zimmer verlassen muss, damit ich Raum für mein Morgenritual habe. Ich bin ein großer Freund von Hör-Meditationen und fühle in mich hinein, welche Energie es gerade braucht, um bei mir anzukommen, um mich in mir selbst zu zentrieren. Nur aus dieser inneren Zentriertheit heraus kann ich kraft-und liebevoll in den Tag starten. Abends gibt’s vor dem Einschlafen mindestens aber noch ein kleines Gebet. Oft auch eine kleine Reinigung. Ich schlafe ungern mit einem Kopf voller störerischer Gedanken ein.

Wie sieht eigentlich deine alltägliche Ernährung aus?

Ich versuche mir, nichts zu entsagen und trotzdem eine Ernährungsroutine zu leben, die mir gut tut. Das gelingt mir mal mehr mal weniger. Natürlich merke ich, dass ich mich körperlich am Besten fühle, wenn ich mich vegan oder nach ayurvedischen Prinzipien ernähre. Da gibt es diese Dinkelnudeln mit veganer, grüner Pesto von einer bekannten deutschen Drogeriekette, die ich mir wöchentlich ungefähr drei Mal gönne. Aber genauso gestehe ich es mir hin und wieder zu, ungesundes Zeug in mich hineinzustopfen, wenn ich gewisse Dinge nicht fühlen will. Ich versuche sanft und liebevoll mit mir zu sein und mich nicht zu kasteien, wenn ich nach zwei Tafeln Schokolade müde und schlapp im Bett liege und nichts gebacken kriege. Das wäre ja dann die doppelte Kasteiung. Und das hat für mich wenig mit Selbstliebe zu tun.

Welches ist dein Lieblings To-Go Rezept aus dem Kopf?

Dinkelnudeln und grüne, vegane Pesto. Denn ein To-Go-Rezept soll auch wirklich ein To-Go-Rezept sein. Jammi.

Welche Worte der Weisheit haben sich im Laufe der Zeit in dir/durch dich geformt?

Dass die Kunst nicht darin liegt, sich in irgendwelche spirituellen Sphären zu flüchten. Sich hinter der Verkleidung des „Erleuchteten“ zu verstecken, auch dann, wenn Spiritualität eine große, große Rolle im eigenen Leben spielt. Die Kunst liegt im Mensch sein. Im Mensch sein mit all seinen Facetten. Das hat Raum für Ego. Für negative Emotionen. Und genau darin … darin, in diesem Mensch sein, so schmerzvoll es manchmal auch sein mag, Liebe und Erfüllung zu finden. Darum geht es. Für mich zumindest.

Vielen Dank, Ludwig!

With luminous love
Dennis

P.S.: Hier geht’s zum Blog von Ludwig und hier zum seinem Gastbeitrag bei Devi’s Ashram.

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